Zwönitz Bad Guter Brunnen Gasthaus

Zwönitz: Bad Guter Brunnen

Fakten

Erbaut: 1498 / 1646 / 1711 / 1818-19 / 1998
Leerstand seit: 1950er / 1994
Bezeichnungen: Bad Guter Brunnen, Radiumbad Guter Brunnen, St. Annen Gnadenbrunnen, Krätzbrunnen, Augenbrunnen, Neubrunnen, Brunnen zu den Drei Tannen, Heilsamer Tannenbrunnen, Dreitannenbrunnen

Geschichte

Entdeckung

Glaub man historischen Überlieferungen, wurde die erste Heilquelle an dieser historischen Stätte im Jahr 1489 entdeckt. Was folgte war ein erster kleiner Hype um das beschauliche Örtchen. Dieser begann im Jahre 1498 mit dem Bau des St. Annen Gnadenbrunnen. Der Sage nach soll durch die heilende Wirkung der Quelle ein Mädchen aus dem benachbarten Niederzwönitz ihre Sicht zurückerlangt haben. Aus tiefster Dankbarkeit errichtete ihr Vater anschließend angeblich die St. Annen Kapelle.

Diese besaß jedoch nur ein kurzes Leben. Um 1550 fiel sie vermutlich einem Unwetter zum Opfer. In den Folgejahren geriet das Areal in Vergessenheit. Die Reformation hatte am Status als Wallfahrtsort genagt. Zudem sorgten Unwetter immer wieder für die Vermischung von Heil- und normalem Wasser.

Dreitannenbrunnen

Dieser Dornröschenschlaf sollte 1608 sein Ende haben. Nach einigen Heilerfolgen machte sich die Stätte als Brunnen zu den Drei Tannen deutschlandweit wieder einen Namen. Umgangssprachlich bürgerte sich die Bezeichnungen Dreitannenbrunnen oder abgekürzt Tannenbrunnen ein. Diese konkurrierten jedoch stets mit dem Titel Guter Brunnen. Abermals war es jedoch nur eine kurze Ära des Aufblühens. 1618 setzte der Dreißigjährige Krieg allen Hoffnungen ein Ende.

Guter Brunnen

Dies sollte sich erst 1646 ändern. Damals entdeckte man in benachbarter Lage den Krätzbrunnen. Dieser sollte – wenig überraschend – gegen Krätze und Ausschlag helfen. Darauf folgte 1711 eine weitere Quelle, der Augenbrunnen. Dieser wurde durch den Rittergutsbesitzer Oesterreich erschlossen und sollte vor allem Blinden dienen. Auch die beiden anderen Quellen fasste man damals neu. Einige Gebäude und Buden entstanden. Ab 1717 war die Bezeichnung als Guter Brunnen gängig.

Kurz darauf war’s jedoch schon wieder vorbei. Verfall machte sich breit. Daran sollte sich für die nächsten 100 Jahre so gut wie nichts ändern. Zumindest, bis man 1818 eine vierte Quelle, den Neubrunnen, entdeckte. Kurz darauf wurde kräftig investiert: Man errichtete ein neues Badehaus mit 14 Badestuben und 28 Wannen. Auch ein Gasthaus mit Saal und Stall kam dazu. Zudem begann man mit dem Abfüllen und dem Verkauf des Heilwassers.

Niedergang

Der letzte Nackenschlag sollte 1941 kommen. Aufgrund einer zu geringen Mineralienkonzentration wurde dem Ort der Titel als Bad entzogen. Nach dem Zweiten Weltkrieg versuchte man den Kurbetrieb aufrecht zu erhalten. Immerhin hielt man bis in die 1950er durch. 1984 folgte eine Deklaration als Flächennaturdenkmal. Die letzte Flasche des Mineralwassers wurde 1994 abgefüllt.

1998 kam es zu den letzten großen Veränderungen. Eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme (ABM) der Stadt Zwönitz nahm sich dem Gelände an. Dabei musste das alte Badehaus weichen. Der Brunnenbau aus 1818 wurde hingegen saniert und die Kapelle gar rekonstruiert.

Ausblick

Seit den Arbeiten 1998 hat sich nicht viel getan. Gasthaus und Pavillon verfallen weiter und es gibt kaum Anzeichen dafür, dass sich daran bald was ändert. Lediglich die Kapelle wird liebevoll betreut und steht Wanderern für einen kurzen Moment der Stille offen.

Galerie

Quellen

Das Gödel Buch
Dein Erzgebirge
Landurlaub Sachsen
Sketchfab
Stülpners Erben
Wikipedia

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